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Waldkirchen (Niederbay) – Haidmühle (Niederbay)

2014/09/21 | Filed under: niederbayern and tagged with: Altreichenau, Einstellung 1963, Einstellung 1975, Einstellung 1995, Erlauzwiesel, Eröffnung 1910, Frauenberg (Niederbay), Haidmühle (Niederbay), Jandelsbrunn, Lokalbahn, Nebenbahn, Neureichenau, Spitzenberg, Waldkirchen (Niederbay), Wollaberg

Waldkirchen - Haidmühle
Die Bahnstrecke Waldkirchen – Haidmühle wäre wohl nie errichtet worden, wäre es nicht um die Aufrechterhaltung der guten Beziehungen zum jeweiligen Nachbarn gegangen. Auf der böhmischen Seite, damals noch zu Österreich gehörig, bemühte sich die Böhmerwald-Lokalbahn AG um die Erschließung des Gebietes südwestlich der Hauptbahn Pilsen – Budweis. Der Bürgermeister der Gemeinde Wallern trat an die Verantwortlichen mit der Bitte zur Errichtung einer grenzüberschreitenden Bahnlinie nach Bayern heran. Bayern nach die Strecke nach Haidmühle so im August 1904 in das Lokalbahngesetz mit auf, drei Monate später besiegelte ein Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich den Bau einer Lokalbahn.

Es vergingen jedoch weitere fünf Jahre, bis die Vorarbeiten abgeschlossen waren und mit dem Bau begonnen werden konnte. Dieser war vor allem auf der bayerischen Seite sehr schwierig und aufwändig. Da der bayerische Staat der Strecke kaum eine zu erwartende Rentabilität zusprach, ließ man eine solche Rechnung sogleich fallen. Um den Bau wenigstens einigermaßen kostengünstig zu halten, wurde die Verlegung der Gleisanlagen an das Königlich bayerische Eisenbahnbaubatallion vergeben, welches daraus eine groß angelegte Übung machte.

Die knapp 27 Kilometer lange Strecke verlief in weiten Teilen in Steigungsabschnitten. Immerhin knapp 350 Höhenmeter musste die Bahn auf Ihrer Fahrt von Waldkirchen bis Haidmühle überwinden, davon knapp 50 Meter verlorene Steigung. So aufwändig wie der Bau gestaltete sich auch der Betrieb. Immer wieder war die Strecke während der harten Winter im bayerischen Wald tagelang unterbrochen. Da halfen oftmals auch die herbeigerufenen Schneeschleudern nichts. Den Bahnmitarbeitern blieb nichts anderes übrig als die tiefen Einschnitte mit der Hand auszuschaufeln und so wieder befahrbar zu machen.

Zu Anfang gab es nur im Güterverkehr grenzüberschreitenden Verkehr. Das verwundert auch nicht weiter, da im Einzugsbereich der Strecke kaum 10.000 Menschen wohnten. Reisen war zu dieser Zeit ein Luxus, den sich wahrlich nicht jeder leisten konnte. 1918 wurde Böhmen der Tschechoslowakei zugesprochen und die CSD übernahm den Betrieb auf der böhmischen Seite. 1938, auf dem Höhepunkt der Sudetenkrise zog die CSD das Rollmaterial von der Strecke eiligst ab. Nach dem Anschluss an das damalige Deutsche Reich übernahmen zunächst bayerische Lokalbahnlokomotiven den Betrieb auf bayerischer und auf böhmischer Seite. Zu dieser zeit wurde auch der Betrieb auf der Strecke angepasst. Die Züge aus Passau fuhren nun über Waldkirchen und Haidmühle durch bis Schwarzes Kreuz bzw. Wallern. Das blieb auch so, als die tschechische Staatsbahn die abgefahrenen Lokomotiven zurückgeben musste. Bis Kriegsende wurde der Verkehr auf diese Art abgewickelt. Zum Kriegende jedoch entfernten tschechische Einheiten etwa 60 Meter Schiene, so dass der Verkehr nunmehr unterbrochen war und auch nicht wieder durchgehend aufgenommen wurde.

Der Verkehr auf der bayerischen Seite entwickelte sich schlecht. Der Personenverkehr wurde bereits 1958 ausgedünnt und dann, fünf Jahre darauf, komplett eingestellt. Aber wie eingangs schon erwähnt, glänzte auch der Güterverkehr ab Haidmühle nicht mit großem Aufkommen. So kam das unvermeidliche und der Güterverkehr wurde auch hier im Dezember 1975 eingestellt. Aber nicht der komplette Abschnitt sollte davon betroffen sein. In Jandelsbrunn war nämlich ein Wohnwagenhersteller ansässig, der für ausreichendes Güteraufkommen sorgte, so dass der Abschnitt Waldkirchen (Niederbay) – Jandelsbrunn immerhin noch zwanzig Jahre länger in Betrieb war. Im Jahr 1995 war dann aber auch hier Schluss. Der letzte Zug war sprichwörtlich abgefahren.

Im Jahre 1998 sorgte dann die Bayerische Eisenbahngesellschaft, der Besteller von Nahverkehrsleistungen in Bayern noch einmal für Aufsehen: Man ließ eine Rechnung aufstellen, ob der Abschnitt Waldkirchen – Jandelbrunn im Personenverkehr rentabel zu betreiben wäre. Die Zahlen waren jedoch ernüchternd. Nur 760 Fahrgäste wurden am Tag prognostiziert. Zu wenig um die Kosten für die Ertüchtigung der Gleisanlagen zu tragen. So wurde leider nichts aus der Wiederinbetriebnahme zumindest eines Teilstücks der Strecke Waldkirchen (Niederbay) – Haidmühle (Niederbay). Die Gleisanlagen wurden 2001 abgetragen, zwischen Jandelsbrunn und Haidmühle bereits 1976, und ein Radweg auf dem ehemaligen Bahngelände errichtet.

 

Waldkirchen - Haidmühle
Waldkirchen - Haidmühle
Waldkirchen - Haidmühle
Waldkirchen - Haidmühle
Waldkirchen - Haidmühle
Waldkirchen - Haidmühle
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Written by Frank Zimmermann

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7 Responses to "Waldkirchen (Niederbay) – Haidmühle (Niederbay)"

  1. Fred Over sagt:
    2022/01/22 um 15:46 Uhr

    Ich bin in dem Dorf am Haltepunkt Frauenberg aufgewachsen und habe vor, ein Diorama (Spur N) zu erstellen. Bisher bin ich auf der Suche nach Fotos noch nicht recht fündig geworden. Kann mir jemand zu damals fahrendem Rollmaterial (1955 – 1965) behilflich sein?

    Antworten
  2. Christoph Müller sagt:
    2020/12/20 um 13:21 Uhr

    Traumhafte Bilder So kann man gut die Landschaft nachvollziehen auch wenn man von Baden Württemberg kommt

    Antworten
  3. Maximilian Müller sagt:
    2018/03/03 um 21:01 Uhr

    Tolle Bilder vom Bhn Gebäude Haidmühle.
    Bin auf der Suche nach einem Plan der ehemaligen Gleisanlage in Haidmühle.
    Wer kann mir helfen?

    Antworten
    1. Stefan Maier sagt:
      2020/10/14 um 18:37 Uhr

      Hallo Maximilian gleisplan hab ich von BF Haidmühle

      Antworten
  4. Gerd Neitzel sagt:
    2017/05/18 um 00:43 Uhr

    In Neureichenau wurde der Einschnitt, der sich an den Bahnhof anschloß, nicht aufgeschüttet. Vielmehr wurde in dieser „Lücke“ in den siebziger Jahren seitens der Gemeinde ein großer Atombunker errichtet. Das mag man dieser Tage kaum zu glauben, doch war es die Hohe Zeit des „Kalten Krieges“ und damals glaubten die, ausnahmslos schwarzen, Gemeinderäte Neureichenaus in aller Ernsthaftigkeit, sich auf den Atomkrieg vorbereiten zu können und zu müssen. An den für den Bau aufgenommenen hohen Schulden litt die Gemeinde viele Jahre. Die seitlichen Zugänge zum Bunker sind heute kaum noch zu entdecken.

    Antworten
    1. Frank Zimmermann sagt:
      2017/05/21 um 13:21 Uhr

      Hallo Herr Neitzel,
      vielen Dank für diese außerordentlich interessante Information! Über die etwas merkwürdigen Prioritäten der damaligen Gemeinderäte kann man heute tatsächlich nur noch mit dem Kopf schütteln. Tief im bayerischen Wald hätte es sicherlich sinnvollere Investitionen als einen Atombunker gegeben.
      Viele Grüße
      Frank Zimmermann

      Antworten
  5. Tobias sagt:
    2014/10/14 um 13:55 Uhr

    Tolle Bilder! Es ist immer wieder ein Vergnügen, Ihre Seite zu besuchen. Machen Sie weiter so!

    Antworten

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