Pirach – Burghausen und die alte Trasse bei Tüßling
Im Verlauf der Nebenstrecke von Mühldorf nach Burghausen kam es 1908 und 1940 zu zwei Streckenverlegungen. Als erste Veränderung wurde die Streckenführung im Bereich Tüßling verändert, als infolge der Eröffnung der Bahnstrecke von Mühldorf nach Salzburg der Bahnhof Tüßling sowie der neu entstandene Abzweig nach Burghausen an das westliche Ortsende verlegt werden musste.
Die zweite Veränderung des Verkehrs nach Burghausen erfolgte wegen eines Erdrutsches. Nach neun Monaten Busnotverkehr zwischen Burghausen und Burgkirchen wurde der „behelfsmäßige“ Bahnhof Burghausen an der Güterbahn von Pirach über Lindach nach Holzfeld (später Wackerwerk) in Betrieb genommen und existiert bis heute. Der Bahnhof in der Altstadt wurde nicht mehr an das Schienennetz angeschlossen.
Durch einen Erdrutsch verlor der hintere Abschnitt der Strecke nach Burghausen seinen Verkehr. Bis 1940 befand sich der Bahnhof der Grenzstadt nahe der Altstadt. Nach einigen Monaten Notverkehr mit Bussen wurde der „behelfsmäßige“ Bahnhof in der Burghauser Neustadt eröffnet. Der Verkehr in die Altstadt blieb jedoch dauerhaft eingestellt, so dass noch heute der Bahnhof in der Neustadt bedient wird.
Zum Teil verläuft heute ein Radweg auf den alten Gleisen, ein anderer Abschnitt hingegen ist komplett verschwunden. Es haben jedoch auch eine große Steinbogenbrücke sowie das Bahnhofsgebäude von Burghausen die Zeiten überdauert und machen die Wanderung so doch recht interessant.
Die alte Trassenführung bei Tüssling habe ich schon des Öfteren besucht. Die Tatsache, dass dieser Abschnitt bereits seit 1908 stillgelegt ist, übte schon immer eine starke Faszination auf mich auf.
Nach so langer Zeit verwundert es schon, dass man überhaupt noch Spuren findet und nicht nur mit Mutmaßungen vor Ort arbeiten muss. Es gibt wesentlich später stillgelegte Bahnlinien, die deutlich schwieriger zu finden sind. Vielleicht ist diese Galerie sogar ein Grund für einen der zahlreichen Fotografen, die sich fast täglich im Bereich um Tüssling aufhalten, in einer Zugpause mal einen kurzen Abstecher an die alte Trasse zu unternehmen. Der Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
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