Burgthann – Allersberg
Die Strecke von Burgthann nach Allersberg war Anfang der 70er Jahre bei Eisenbahnfreunden weit über die Grenzen Frankens hinaus bekannt, waren doch hier noch Lokomotiven der Baureihen 64 und 86 eingesetzt. Erst in ihrer letzten Fahrplanperiode wurde die Strecke verdieselt. Die Baufälligkeit der Brücke über die Bundesstraße B8 kurz hinter dem Abzweig bei Burgthann besiegelte dann das Ende auch dieser bayerischen Nebenbahn. Nach dem Abbau der Gleise wurde auf weiten Teilen der Trasse ein Fahrradweg errichtet.
Die lokale Einordnung der Strecke von Burgthann nach Allersberg ist gar nicht so einfach. Während die beiden Endpunkte jeweils in Mittelfranken liegen, liegt der Großteil der Strecke dazwischen in der Oberpfalz. Sie führte in weiten Teilen durch bewaldetes Gebiet oder flaches Ackerland. Der Verkehr hier war überschaubar. Bedeutende Güterverkehrskunden gab es hier nicht, so dass der Personenverkehr die Hauptlast auf der Strecke ausmachte. Wenn man sich dazu noch vor Augen hält, dass die Strecke ‚einen großen Bogen‘ um Nürnberg machte, verwundert es eher wenig, dass sich die Reisendenzahlen pro Zug bereits Ende der 1960er Jahre im einstelligen Bereich bewegten.
Der heutige Zustand der Strecke, bzw. ihrer Reste ist ebenso wenig aufregend wie der Verkehr es war. Auf weiten Teilen verläuft heute ein Radweg auf der Strecke, nur wenige Abschnitte liegen einsam und verlassen im Wald. Leider wurde auch das größte Kunstbauwerk der Strecke, das bekannte Mühlbachviadukt kurz nach der Einstellung der Strecke abgerissen. Dafür existieren noch fast alle Bahnhofsgebäude der Zwischenbahnhöfe sowie des Endbahnhofs. Und noch eine kleine Besonderheit gibt es, wenn sie auch nur wenig mit der Geschichte der Lokalbahn zu tun hat: Seit 2006 gibt es in Allersberg wieder einen Bahnhof, nämlich jenen an der Schnellfahrstrecke zwischen Ingolstadt und Nürnberg.
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