Bad Aibling – Feilnbach
Der elektrische Betrieb auf dieser Strecke wurde anfänglich mit 550V Gleichstrom abgewickelt. Um 1950 musste die Spannung wegen des Einsatzes der ehemaligen Isartalbahn-Triebwagen auf 750V erhöht werden. Im Mai 1959 stellte die Deutsche Bundesbahn die Strecke schließlich auf die üblichen 15kV Wechselstrom um. Wegen des rückläufigen Verkehrs wurde der elektrische Betrieb Mitte 1972 eingestellt, den verbliebenen Personenverkehr wickelten nun Schienenbusse des Bw Rosenheim bis zur endgültigen Betriebseinstellung ab.
Schon 2006 führte mich mein Hobby zur Strecke Bad Aibling – Feilnbach. Die gut 12 Kilometer lange Strecke weist nur wenige Besonderheiten oder interessante Abschnitte auf. Größtenteils verläuft heute ein Fahrradweg auf der Trasse, weiter Richtung Streckenende hat die Flurbereinigung dazu beigetragen, dass sich kaum noch Spuren finden lassen. Als Highlights können das ehemalige Empfangsgebäude von Bad Aibling sowie einige Gleisreste dieses Bahnhofs angesehen werden. Sonst bietet die Strecke wenig aufregende Momente.
Trotzdem stellt die Strecke ein wichtiges Stück Eisenbahngeschichte dar, war sie doch kurz nach Meckenbeuren – Tettnang (1895) und Türkheim – Bad Wörishofen (1896) im Jahre 1897 erst die erste dritte elektrische Eisenbahn in Deutschland und die zweite in Bayern (Vielen Dank an Dr. Pospischil für den Hinweis auf die korrekten Daten). Deswegen verwundert es schon ein wenig, dass sich wohl kein lokaler Verein oder eine andere Vereinigung gefunden hat, die die Radfahrer zumindest mit einer Infotafel auf die einstige Bedeutung des Radweges aufmerksam macht, lediglich eine kleine Tafel am Empfangsgebäude von Bad Aibling erinnert an die Strecke.
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