München-Isartalbf – Großhesselohe (I.B.)
Die Isartalbahn zählt sicherlich zu einer der bekanntesten Eisenbahnlinien im Münchener Umland und gleichzeitig zu einer der bekanntesten stillgelegten Bahnlinien in Bayern. Und das obwohl der planmäßige Reisezugverkehr auf dem hier vorgestellten Abschnitt schon vor über 40 Jahren eingestellt wurde. Einst wichtige Vorortbahn, die vor allem einen starken Ausflugsverkehr zu bewältigen hatte, stand die Strecke ab Ende der 1950er Jahre dem aufkommenden Individualverkehr mit ihren Bahnübergängen im Münchener Stadtbereich, allem voran dem an der Brudermühlstraße, im Wege.
Zahlreiche Publikationen haben sich immer wieder mit ihrer Geschichte befasst. Die Strecke wirkt wohl auch deswegen für viele Eisenbahnfreunde so lebendig. Wenn man jedoch genauer darüber nachdenkt, kommt man zu dem Schluß, dass die Strecke seit nunmehr 50 eingestellt ist und somit auch die Zeitzeugen, die noch eine Fahrt mit der Isartalbahn unternommen haben, langsam ins reife Alter kommen!
Bei der Wanderung auf der Isartalbahn wurde mir erstmals bewußt, dass man auch noch mehrere Jahrzehnte nach der Einstellung des Verkehr, in diesem Fall des Personenverkehrs, eine Eisenbahnstrecke besuchen kann und dabei Geschichte lebendig werden lassen kann. Natürlich verkehren hier keine Züge mehr und dieses Erlebnis ist nicht mehr reproduzierbar, aber trotzdem ist die Strecke aus dem Münchner Stadtgebiet noch immer nicht komplett verschwunden.
Es ist sogar erstaunlich viel von ihr übrig geblieben. Aus dem Südbahnhof führt noch immer die Verbindungskurve in den Isartalbahnhof. Auch das repräsentative Empfangsgebäude steht noch. Anschließend finden sich die Reste der Trasse in einem Grünstreifen zwischen Straße und Wohnhäusern. Der Bahnhof Thalkirchen mitsamt der Lokunterhaltungsanlagen ist ebenfalls noch zu bewundern, wenn auch seit meiner Wanderung hier starke Veränderungen stattgefunden haben. Im Anschluss an das Empfangsgebäude von Maria Einsiedel schließt sich ein Fahrradweg an, der fast bis Großhesselohe führt. Kurz vor diesem Bahnhof steht dann auch noch die mittlerweile nutzlos gewordene Brücke über die Strecke nach Holzkirchen. Und das, ich muss es nochmal betonen, alles im Einzugsbereich einer Großstadt. So kann ich nur jedem einmal empfehlen, sich an einem sonnigen Tag auf die Spuren der Isartalbahn zu begeben.
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