Grafing Bahnhof – Glonn
Der Bau der Lokalbahn von Grafing Bahnhof nach Glonn ist maßgeblich auf die mehrere Jahre andauernde Plage durch die Raupen der „Nonne“ im Ebersberger Forst zurückzuführen. Man befürchtete eine Ausbreitung der Plage auch auf die Gebiete südlich der Bahnlinie München – Rosenheim und sah eine Bahnlinie als einzige Möglichkeit das zu schlagende Holz abzutransportieren. Die Ausbreitung des Schädlings konnte schließlich eingedämmt werden ohne dass die Glonner Bahnlinie ihren ursprünglichen Zweck jemals erfüllen musste. Der Verkehr entwickelte sich zunächst gut, doch schon in den 1930er Jahren gab es erste Gerüchte über die Stilllegung der Strecke. Die Betriebsergebnisse der 1950er Jahre und die Notwendigkeit von Sanierungsarbeiten bewegte die Deutsche Bundesbahn schließlich 1966 dazu die Stilllegung der Bahnstrecke zu beantragen, der dann im März 1969 schließlich zugestimmt wurde.
Für die Lokalbahnstrecke von Grafing nach Glonn gilt, zumindest was Bilder des Betriebes anbelangt, etwa das Selbe wie schon für die Strecke von Wiesmühl (b. Tittmoning) nach Tittmoning. Auch von dieser Strecke sind Fotos aus der Betriebszeit recht rar und auch hier wird der Grund bei der bei Eisenbahnfotografen beliebteren Hauptbahn nach Salzburg liegen.
Dabei ist die Strecke nach Glonn noch heute eine Reise wert. Die gut 10 Kilometer lange Strecke ist selbst für ungeübte „Streckengeher“ leicht zu bewältigen und zudem gibt es einige zu sehen. Dem Bahndamm kann man fast auf der kompletten Länge folgen und zwischendurch sorgen immer wieder Gebäude oder sogar Signalsockel am Wegesrand für Abwechslung. Zudem ist der Ausgangspunkt der Strecke mit der Münchner S-Bahn gut zu erreichen und zwischen Glonn und Grafing bestehen gut Busverbindungen.
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