Frontenhausen-Marklkofen – Pilsting
Während viele Lokalbahnen in Bayern mit dem Problem zu kämpfen hatten, dass sie oftmals fernab jeder Verkehrsströme „auf der grünen Wiese“ endeten, war der Verkehr auf den meisten Hauptbahnen in Bayern schon immer so stabil, dass nur wenige von ihnen so stark an Bedeutung verloren, dass sie schließlich eingestellt wurden. Eine dieser Hauptbahnen war die von der Bayerischen Ostbahn errichtete Strecke von Plattling über Pilsting und Frontenhausen nach Rosenheim. Während weite Teile der Strecke noch heute existieren, wurde das Teilstück Frontenhausen-Marklkofen – Pilsting mit Ablauf des Sommerfahrplans 1969 endgültig für den Personenverkehr eingestellt. Den noch verbleibenden Verkehr übernahm ab diesem Datum der Bahnbus; der Güterverkehr hatte immerhin noch eine Schonfrist bis Dezember 1969 bis auch dieser für immer von dieser Bahnlinie verschwand.
Die ehemalige Hauptbahn von Rosenheim über Mühldorf nach Plattling ist heute fast vergessen. Lediglich das zur Nebenbahn herabgestufte Teilstück von Neumarkt St.-Veit nach Frontenhausen-Marklkofen erfreut sich unter Eisenbahnfreunden eines gewissen Bekanntheitsgrades. Einst als Verbindungsbahn zwischen den böhmischen Bahnen einerseits und der Brennerbahn andererseits errichtet, erlangte die Strecke nie wirklich die angedachte Bedeutung. Nach dem 2. Weltkrieg vollzog sich ein rascher Niedergang. Nun sollte die Strecke eher zur Befriedigung der regionalen Bedürfnisse herhalten. Dazu war die Streckenführung einer Hauptbahn mit den weitab der Ortschaften liegenden Haltepunkten und Bahnhöfen eher ungeeignet. Selbst die während und nach des Krieges angelegten Haltepunkte konnten dem Niedergang nicht entgegen wirken, zeigten jedoch auch die neue Ausrichtung des Verkehr, weg von einer Hauptschlagader des Verkehrs hin zu einer ‚Lokalbahn‘. Unternehmen Sie nun einen Ausflug an die einzige nicht mehr existierende Hauptbahn in Niederbayern.
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